Pressemitteilung der Initiative Keine Seilbahn über unseren Köpfen
Hamburg, 30.07.2014
Cornelius Littmann, im Werbematerial der Musical-Seilbahn-Initiative als prominenter Unterstützer geführt, hat sich offenbar von dem Projekt und der Verwendung seines Namens distanziert.
Das Online-Magazin Hamburg-Mittendrin hat einen offenen Brief veröffentlicht, in dem Littman schreibt: “mit einigem Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, dass ich in Ihren Publikationen [die der Seilbahnbefüworter; ks] (Internet & Print) und in der Hamburger Tagespresse mit Foto und Zitat als einer der prominenten Hamburger Unterstützer Ihres Seilbahnprojekts erwähnt werde. Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen dieses Zitat oder ein Foto zur Veröffentlichung und zur Unterstützung Ihrer Initiative zur Verfügung gestellt zu haben.”
Ferner äußert der Theaterchef grundsätzliche Bedenken gegen die Seilbahn in der jetzt geplanten Form und kritisiert sowohl die rein private Betreiberschaft als auch die nicht vorhandene Anbindung an Wilhelmsburg.
Die Initiative Keine Seilbahn über unseren Köpfen teilt Herrn Littmanns Meinung in diesen Punkten voll.
Wiederholt haben wir darauf hingewiesen, dass die Musical-Bahn lediglich den Interessen der Stage dient und weder ein sinnvolles Verkehrsmittel noch einen “Sprung über die Elbe” darstellt. Für derartig einseitige, privatwirtschaftliche Gewinninteressen ist die geforderte massive Nutzung des öffentlichen Raumes absolut indiskutabel. Nach den irreführenden Behauptungen bezüglich der Verflechtungen der Pro-Initiative mit der Tourismusindustrie und zum Seilbahnprojekt selbst, den fragwürdigen Methoden bei der Sammlung der Unterschriften oder der höchst dubiosen “Spende” der Firma Doppelmayr just zum Beginn der Abstimmung ist die offenbar gegen dessen Willen erfolgte Verwendung von Herrn Littmanns Namen im Werbematerial der Befürworter ein weiterer Vorgang, der getrost als skandalös bezeichnet werden kann.
Die vorgebliche Bürgerinitiative “Hamburger Seilbahn – Ich bin dafür” hat inzwischen jegliche Glaubwürdigkeit eingebüßt. Bereits jetzt hat dieses Begehren, dass den Missbrauch eines demokratischen Instruments für die Interessen zweier Konzerne darstellt, Schaden an der politischen Kultur in dieser Stadt verursacht. Bereits jetzt zahlt “der Steuerzahler”, den das Ganze doch angeblich “keinen Cent” kosten soll, fünfstellige sechsstellige Summen für die Durchführung eines Bürgerbegehrens, das zur reinen Farce geworden ist.
Die Initiatorinnen und Initiatoren sollten den Unfug jetzt beenden, damit sich die Menschen in dieser Stadt wieder wirklich relevanten Themen zuwenden können.